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Bascour-Henry Kreuz
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Gegenüber Brunnenstraße in der Schwarzenholzerstrasse
Das Bascour-Henry-Kreuz in Hülzweiler von Otto Wilhelm, Hülzweiler wenn man in früheren Jahren von der Brunnenstrasse bergauf zur Schwarzenholzerstrasse ging, fiel der Blick auf ein altes Steinkreuz das auf der anderen Straßenseite stand. Das Grundstück, auf dem das Kreuz errichtet war, gehörte zu "Pitzenhaus". Gegenüber der Kreuzanlage stand das Anwesen von Peter Freitag. In früheren Jahren war dies die Stelle, wo die Fronleichnamsprozession ihren Wendepunkt hatte und sich dann zur Kirche zu rück bewegte. Dem Kreuz wurde allgemeine Verehrung entgegengebracht, und wenn die "Alten" vorbei gingen, wurde der Hut gelüftet oder ein Kreuzzeichen gemacht. Niemand wusste so genau wer das Kreuz errichtet hatte und warum er das tat. Die alten Leute nannten es das "Bazkurkreuz", und man erzählte, es seit zum Gedenken an gefallene Söhne einer wohlhabenden Familie errichtet worden, es soll i. Jhr. 1737 geschehen sein. Der Erbauer der Anlage muss ein begüteter Mann gewesen sein, denn die im barocken Stil ausgeführte Christusfigur, sowie die Barockornamenturen am Sockel, deuten auf eine Erbauungszeit vor 1760 hin. Nur eine wohlhabende Familie konnte es sich zu dieser Zeit leis ten eine solche Anlage zu errichten. Der Totenkopf und die Totenknochen am Sockel lassen den Schluss zu, dass das Kreuz tatsächlich zum Gedenken an Verstorbene oder Gefallene einer reichen Familie erbaut wurde. Der Überlieferung nach ist das Anwesen Peter Freitag (Schreinerei) das alte Bauernhaus der “Familie Bascour". Diese Familie stammt nicht wie früher angenommen wurde aus Frankreich. Der französich klingende Name verleitete zu dieser falschen Annahme. Den Namen "Bascour" finden wir in den ältesten Urkunden von Hülzweiler, Saarwellingen und Fraulautern. „ Im Jahre 1681 wird im Zinsbuch des Klosters Fraulautern ein Arnoldus Bascour‚ verheiratet mit Anna Gries erwähnt. Derselbe wohnt in Hülzweiler und hat drei Kinder, Anna Margareta, Petrus und Catharina. Sie werden laut Kirchenbuch Saarwellingen in den Jahren 1683, 1686, und 1689 in Saarwellingen getauft. Arnoldus Bascour, auch Arent Bacon genannt, hatte einen Bruder Mathias Bascour. Dieser Mathias Bascour erscheint im Jahre 1708 in der Steuerliste des Herzogs von Lothringen, zu dessen Unter tanen die Bürger von Hülzweiler zu dieser Zeit zählten. In dieser Liste, in der etwa 100 Orte unter ehemals lothringischer Herrschaft aufgeführt werden, sind sechs Bürger von Hülzweiler, die als Landwirte genannt werden. Das Stammhaus der Familie Bascour ist das heutige Anwesen Freitag, dessen rückwärtiger Teil in der Brunnenstraße liegt. Dieser Teil in der Brunnenstrasse, soll die alte "Zehntscheune“ gewesen sein. Claus Schmauch‚ früher Lehrer in Hülzweiler, später Dozent für Volkskunde in Saarbrücken, hat diese Meinung in verschiedenen Aufsätzen vertreten. Zur Zeit der Erbauung der Kreuzanlage, also etwa 1737, lebten in Hülzweiler zwei Familien mit dem Namen "Bascour“:
1. Johannes Bascour oo Margarete Mathis
geb. ca. 1710 in Hülzweiler vor 1740 geb. 1715 in Hü.
gest. ? gest.12.02.1775 in Hü.Ihre Kinder: Maria Anna, geb. 1740
Anna geb. 1745 in Hü.2. Daniel Bascour oo Anna Maria Fontaine
geb. ca. 1675 in Hü. ca. 1700 geb. ca. 1680
gest. 05.02.1723 in Hü. gest. ?Ihre Kinder:
a) Anna Maria geb. 05.01.1703 in Hü.
b) Johann Wilhelm geb. 17.09.1705 in Hü.
c) Franz geb. 24.05.1708 in Hü.
d) Ferdlnand geb. 17.02.1715 in Hü.In den Jahren 1733-35 wurde unser Land infolge des polnischen Erbfolgekrieg mit Kriegswirren überzogen, in diesem Kriege soll die Familie Danile Bascour ihre Söhne verloren haben. ' Urkundlich belegbar ist diese Version nicht, obwohl die Totenschädel Ornamente am Kreuz auf ein solch tragisches Ereignis hindeuten. Auch die Tatsache, dass der Name Bascour von nun an in den alten Familienurkunden nicht mehr auftaucht, könnte ein weiterer Hinweis auf ein solches Unglück sein. Zum letzten Male finden wir den Namen Bascour im Jahre 1763, wo ein Mathias Bascour als Pate des Mathias Both aus Ensdorf genannt wird. Eine Gertrudis Bascour ist zu dieser Zeit mit Georgis Both aus Ensdorf verheiratet. Dieselbe stammt aus Hülzweiler, und es scheint, dass der Besitz der Familie Bascour aus Hülzweiler, durch die Heiraten der weiblicher Mitglieder der Familie in den Besitztümern ihrer Ehemänner aufgegangen ist. Über das Schicksal des Mathias Bascour aus dem Jahre 1763 ist nichts bekannt. Er könnte der letzte Bascour in unserem Ort gewesen sein. Das Bascourhaus wurde um das Jahr 1840 von dem Müller Peter Henry aus der Mühlenstraße (heute Dürerstrasse) erworben. Peter Henry aus Roden hatte 1829 die Mühle Strauß in Hülzweiler gekauft und in den folgenden Jahren beträchtlichen Landbesitz in Hülzweiler erworben. Sein Sohn Christoph Henry heiratet am 15.02.1843 die Katharina Both aus Hülzweiler. Mit seinem Vater betreibt er bis 1847 die Mühle in Hülzweiler. Da s eine Ehe kinderlos geblieben war, übergibt er nach dem Tode seines Vaters die Mühle seiner Schwester Margareta und deren Ehemann Nikolaus Jungmann. Christoph Henry selbst bezieht nun für immer das Bascourhaus in der Schwarzenholzerstrasse. Er wird Landwirt und man sagt, dass er auch im Viehhandel tätig ge wesen sei. In guten Jahren zog sich der Viehmarkt an der Laurentiuskirmes bis zum Bascour bzw. Henryhaus hin. Christoph Henry erwarb ein beträchtliches Vermögen. Für die Kirche hatte er eine offene Hand und war lange Jahre unter Pfarrer Flesch Kirchenrechner. Im Jahre 1889 erneuerte er das alte Barockkreuz das seinem Haus gegenüber stand. Eine Marmortafel mit der Inschrift Christoph Henry und Katharina Henry mit der Jahreszahl erinnerten bis zum Abriss der Anlage an die Wohltäter unserer Kirchengemeinde. Nach dem Tode seiner Frau zieht sich Christoph Henry von den Geschäften zurück und widmet sich ganz seiner Arbeit als Kirchenrechner. Im Jahre 1898 am 15.Februar macht Christoph Henry sein Testament. In der Amtsstube des kgl. preuß. Notars Hofstadt in Saarlouis ver fügt er, dass neben einigen Legaten für seine Dienstmagd und seine Familie sein gesamtes Vermögen zum Bau einer Krankenpflegeanstalt verwendet werden soll. Zum Testamentsvollstrecker bestimmt er den Pfarrer von Hülzweiler M. Flesch. Am 28.02.1901 stirbt Christoph Henry. Sein Vermögen fällt der Kirche zu. Seine Nichte M. Jungmann und seine Dienstmagd Kath. Lauer erhalten Wohnrecht bis zu ihrem Tode im alten Bascour-Henryhaus.
Die älteste und schönste Kreuzanlage in Hülzweiler wurde leider, auf Betreiben der Grundstückseigentümer, durch die Gemeinde im Jahre 1973 abgetragen.
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Drei Ähren Kreuz
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"Drei Ähren Kreuz" auf Rodenacker
Errichtet: 2002 von Hansi Knauber aus Stein geschlagen im Auftrag von H. & M. Kessler.
Beschreibung von Hansi Knauber:
Das Drei-Ähren-Kreuz
Gedanken zu der Symbolik des neuen Wegkreuzes auf dem Hülzweiler Gemeindebann
Der Stein
stammt aus den Kalksteinbrüchen von Jaumont bei Metz. Er hat die Abmessungen 1,3 x 0.3 x 2,3 m und ein Gewicht von rund zwei Tonnen. Man nennt ihn wegen seiner goldgelben Farbe auch den „Sonnenstein von Jaumont“. Er erinnert uns an die uralte Verbindung unserer Heimat zu Lothringen.
Das Kreuz
ist in barocker Form reliefartig aus dem Stein herausgearbeitet. Die barocke Form erinnert an den Stil unserer Pfarrkirche, für den sich unsere Großeltern bei ihrem Bau entschieden haben und der heute noch seine Freunde hat...!
Im geschwungenen Sockel sind links und rechts zwei stilisierte Disteln dargestellt. Sie symbolisieren die Schwere der bäuerlichen Arbeit. Dazwischen stehen über der Jahreszahl 2002 die Initialen des Stifterehepaares.
Die „Drei Ähren“ darüber stehen für den Lohn der Arbeit, die Ernte.
DEO gratias
(Gott sei Dank)
steht als Dank für dieselbe. Die lateinische Sprache wurde gewählt, um an die weltumspannende Kirchensprache zu erinnern und ihre einstige Bedeutung hervorzuheben!
Der Schmetterling, das Lieblingstier der Frau des Stifters, steht auch als Erinnerung für die Verantwortung des Menschen für Fauna und Flora.
Die Worte
„Nur im Kreuz ist Heil“
sind Ausdruck unseres Glaubens.
In der Kreuzesmitte, eingefaßt in einen Vierpaß, findet man das Christusmonogramm:
Dieses sind die Anfangsbuchstaben für Christus in griechischer Sprache. Mit diesem Zeichen über seinen Standarten, zog Kaiser Konstantin 312 in den Kampf gegen Kaiser Maxentius und siegte. So erzählt die Legende - und das Christentum wurde unter http://www.von-huelzweiler.de/administrator/index.php?option=com_joomgallery&controller=categories&task=edit&cid=70#Konstantin zur Staatsreligion erhoben...!
Der Strahlenkranz (Aureole oder Nimbus), der das Christusmonogramm umstrahlt, steht für die glorreiche Auferstehung unseres Herrn!
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Hülzweiler Kreuz im Wald vor Schwarzenholz
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Das Kreuz steht am Ende des Hülzweiler Waldes, nicht weit vom Schwarzenholzer Friedhof entfernt. Der Korpus auf dem bekrönenden Kreuz ist völlig zerstört. Etwa 15O Meter weiter in Richtung Schwarzenholz‚ steht ein Kreuz der Familie Schwinn (1888). Anlass und Zeitpunkt der Errichtung sind nicht bekannt. Nach der Inschrift wahrscheinlich ein Bittkreuz. Da es unmittelbar auf der Banngrenze zwischen Hülzweiler und Schwarzenholz steht, kann man auch annehmen, dass es ein „Grenzkreuz“ war.
Die Inschrift lautet:
Gelobt
sei
Jesus
Christus+ + +
Aus der Tiefe
rufe ich zu Dir, o Herr;
Herr
erhöre meine Stimme
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Kirchenkreuz von 1837
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Das ist das ehemalige Kirchenkreuz welches auf der Vorgängerkirche unserer heutigen Kirche auf dem Kirchturm angebracht war. Es wurde nach dem Neubau der Kirche als Grabkreuz genutzt. Jahrzehnte später entdeckte es ein engagierter Bürger in einem Garten und hat es übernommen und renovieren lassen. So rettete er dieses Kreuz vor dem weiteren Zerfall zu einer Zeit, als alles Alte gegen Plastik ausgetauscht wurde. Bis heut schmückte dieses Kreuz das Wohnzimmer der Familie. Bereits jetzt kann schon verraten werden, dass das Kreuz demnächst seinen Standort im Ort wechseln wird.
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Kreuz in der Schindereck
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Kreuz zur Erinnerung an die Lagerung der Russen in der Schinderecke
Fraulauterner Straße vor dem Sandberg
Flur 9, Parz. Nr. 325/16
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Kreuz in der Schindereck
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Auch Kreuz am Sandberg
Kreuz zur Erinnerung an die Lagerung der Russen in der Schinderecke
Fraulauterner Straße vor dem Sandberg
Flur 9, Parz. Nr. 325/16Aus dem Pfarrboten:
Das Wegekreuz am Sandberg , am Ende der Fraulauternerstraße‚ am Sandberg, steht ein altes schlichtes Holzkreuz. Die Nordseite des Kreuzes ist mit Blech geschützt und gegen Regen ist ein Holzdach aufgesetzt. Die Vorderseite mit dem "Corpus Christi" zeigt in Richtung des nahen Ensdorfer Waldes. Holzkreuze dieser Art sind in unserer Heimat nach 1815 an vielen Orten errichtet worden. Nach den schweren Zei ten der französischen Revolution und der Befreiungskriege wurden sie oft an Punkten, die eine besondere Geschichte hatten, aufgestellt. Über den genauen Ursprung und die Gründe zur Errichtung unseres Kreuzes am Sandberg wissen wir nur, was uns die mündliche Überlieferung berichtet. Man erzählt von einem Bauern, der dort vom Blitz erschlagen wurde und dem seine Kinder ein Kreuz errichteten. Eine andere Version spricht ebenfalls von einem erschlagenen Bauern, der aber nicht vom Blitz getroffen, sondern von russischen Soldaten erschlagen wurde. Es soll dies zur Zeit der Befreiungskriege passiert sein, als die Heere der verbündeten Preußen und Russen nach Frankreich marschierten, im Jahre 1815. Als das Hauptheer weiter nach Frankreich zog, blieb vor der nur schwach besetzten Festung Saarlouis eine kleine Belagerungstruppe zurück. Unter dieser befand sich auch eine Schwadron schwarzer Husaren des russichen Heeres. Die Anwesenheit dieser russischen Truppe ist historisch verbürgt. Sie lieferte sich bei Lisdorf mit den französischen Besatzungstruppen ein kleines Gefecht, bei dem es zwei Tote und zwanzig Verwundete gab. Ihr Lager hatte diese russische Schwadron im Wald zwischen Hülzweiler und Ensdorf aufgeschlagen. Das rauhe und wilde Gebaren dieser russischen Soldaten versetzte die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Nach zeitgenössigen Berichten sollen diese Krieger vor Gewalttaten sich nicht gescheut haben. So soll ein Bauer von Hülzweiler an der Stelle, wo unser Holzkreuz steht, durch die Russen zu Tode gekommen sein. Im Ge denken an diese Zeit wurde im Volksmund der Ensdorfer Wald auch der "Russenwald" genannt, und die Furcht nachts allein durch diesen Wald zu gehen, hielt sich bis in unsere letzten Jahrzehnte. Heimatschriftsteller haben die Geschichte des "Russen waldes" öfters beschrieben, so der Hülzweiler Lehrer Claus Schmauch und der Schriftsteller K. Limbach. Aus der jüngeren Zeit kennen wir eine schöne Erzählung des Elmer Malers Paul Rihm. Das Kreuz wurde nach dem 2. Weltkrieg von Peter Braun (Kassenbraun) erneuert. Unsere Wegekreuze sind sicher alle aus einem besonderen Anlass erstellt worden, aus Dankbarkeit, als Bitte oder zur Erinnerung an ein besonderes Ereignis. Auch das Holzkreuz am Sandberg ist ein Zeugnis unserer Vergangen heit. - Nach zeitgenössigen Berichten sollen diese Krieger vor Gewalttaten sich nicht gescheut haben. So soll ein Bauer von Hülzweiler an der Stelle, wo unser Holzkreuz steht, durch die Russen zu Tode gekommen sein. Im Ge- denken an diese Zeit wurde im -Volksmund— der Ensdorfer Wald auch der "Russenwald" genannt, und die Furcht nachts allein durch diesen Wald, hielt sich bis in un- sere letzten Jahrzehnte. Heimatschriftsteller haben die Geschichte des "Russenwaldes" öfters beschrieben, so der Hülzweiler Lehrer Claus Schmauch und der Schriftsteller K. Limbach. Aus der jüngeren Zeit kennen wir eine schöne Erzählung des Elmer Malers Paul Rihm. Das Kreuz wurde nach dem 2. Weltkrieg von Peter Braun (Kassenbraun) erneuert. Unsere Negekreuze sind sicher alle aus einem besonderen Anlaß erstellt worden, aus Dankbarkeit, als Bitte oder zur Erinnerung an ein besonderes Ereignis. Auch das Holzkreuz am Sandberg ist ein Zeugnis unserer Vergangenheit.
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Kreuz am Dorfbrunnen
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Das Kreuz am Dorfbrunnen
Der Dorfbrunnen wurde 1975 an der Kreuzung Laurentiusstraße – Saarwellinger Straße errichtet. Die Oberflächenstruktur des gegossenen Metallkreuzes erinnert an Kohle. In der Kreuzmitte war einst ein Stück Kohle eingelassen. Das Stück Kohle ist von der Witterung zerbrochen und verloren gegangen. Steiger Hansi Knauber hat eine Einlage als Ersatz aus Sandstein geschaffen, die auch heute noch das Kreuz ziert.
Das Kreuz wurde im Zeitrahmen, als das Baskurkreuz wegen Baumassnahmen weichen wurde geschaffen und ist als Ersatz für dieses gedacht gewesen. Der Aufbau diese Kreuzes soll daran erinnern, dass Hülzweiler einst ein Bergmannsdorf war.
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Kreuz am Lauterborner Weiher
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Das Kreuz am Lauterbornweiher
Text aus einer Dokumentation der Kulturdenkmäler um 1970:
Seit Menschengedenken steht in der Nähe der heutigen Fischweiheranlage ein schlichtes Holzkreuz. Die Leute nennen es, das "Kreuz am Lauterbornweiher“. Das einfache Kreuz ist von der gleichen Art, wie wir es vom Kreuz an der Freilichtbühne und am Sandberg kennen (ursprüngliche Kreuze an diesen Stellen). Kreuze dieser Art sind, wie schon erwähnt, nach 1800 errichtet worden. Die Außenanlage wurde im Laufe der Zeit mehrfach verändert, der Standort ist jedoch immer derselbe geblieben. Mit den Birken im Hintergrund und seiner Ornamentsteineinfassung bietet die Anlage ein schönes Bild. Wenn dieses Kreuz auch erst nach 1800 errichtet wurde, so schließt dies jedoch nicht aus, dass der Anlass zu dieser Errichtung weit in der geschichtlichen Vergangenheit unseres Ortes zu finden ist. Wie kam es, dass dieses Kreuz so weit außerhalb des Dorfes zu finden ist und warum wurde es gerade an dieser Stelle aufgestellt? Die Meinungen hierüber sind verschieden. Sehr oft macht man es sich leicht und verlegt alle nicht zu beweisenden Theorien in das Dunkel des 30-jährigen Krieges. So spricht man auch davon, dass dieses Kreuz an eine Begebenheit aus diesem Krieg erinnern soll. Man glaubt, Hülzweiler habe damals hier seinen Standort gehabt. Dies stimmt jedoch nicht. Aus historischen Unterlagen wissen wir, dass unser Dorf zur Zeit des 30- jährigen Krieges fast denselben Standort wie heute hatte, wenn auch in bescheidenem Ausmaß. Ein bekannter Heimatforscher und Archäologe schreibt: "wenn man historische Funde und Fundstellen beschreiben will, so soll man sich die Namen der Fluren und Fundstellen ansehen und deuten. Sie führen in den meisten Fällen zur Quelle!" Der Standortnahme, am Lauterbornweiher‚ gibt uns eine Fülle von Hinweise, die bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen. Die Quelle des Lauterborn, die hier eins sprudelte, speiste im Mittelalter den riesigen Karpfenteich des Klosters Fraulautern, zu dessen Bereich unser Dorf gehörte. Schon im Jahre 1513 im Hülzweiler Weistum wird von den Fischereirechten der Äbtissin in Hülzweiler geschrieben. Der Teich hatte ein beträchtliches Ausmaß, er war über hundert Meter lang und etwa siebzig Meter breit. wir kennen die genauen Maße aus dem Jahre 1831, als eine Neuvermessung des Gemeindebannes statt fand. Der Lauterbornweiher hat seinen Namen eindeutig nach seinem Besitzer, nämlich dem Kloster Fraulautern bekommen, und aus Unterlagen in den Klosterakten wissen wir, dass die Einwohner von Hülzweiler den Weiher pflegen und versorgen mussten. Als im Jahre 1789 die französische Revolution ausbrach und die Äbtissin im Jahre 1791 fliehen musste‚ endete die Klosterherrschaft über Hülzweiler. Die letzte Äbtissin von Fraulautern, die Baronin Sophie von Neuenstein, war bei der Bevölkerung sehr beliebt. Am 02.02.1791 wurde sie von 150 bewaffneten Bauern ihrer Dörfer, sicher aus dem von französischen Revolutionstruppen beherrschten Fraulautern, nach Schwarzenholz auf reichsdeutsches Gebiet gebracht. In ihrer Begleitung waren sieben Stiftsdamen‚ darunter eine Gräfin und vier Baroninnen. Nach 1840 wurde der Weiher stillgelegt und zu Ackerland gemacht. Dies ist die historisch gesicherte Geschichte des Ortes, an der unser Kreuz heute steht. Vermutlich wurde nach der Stillegung des Weihers, dieses Kreuz zum Gedenken an die Herrschaft des Klosters errichtet. Die Kreuzanlage wurde viele Jahre von der Lehrerin Frl. Lange und von Nikolaus Lauer (Franzen Nikel) gepflegt.
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Kreuz am Muddernhaus
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Aus einem Pfarrboten vom 24.11.1963:
An der Ecke Berg/Fraulauterner Straße, steht ein Kreuz, von dem der alte Johann Blaß (geb. 1889) zu be richten weiß. “Eich kann mich noch gutt dran arinnan, dass mein Pappen, Muddan Hannes genannt. (1855 geb.) mol änes Dages zu mia gesat hot:"Geh, spann mol de Kuh an, ma fahren bei de Gewel Karl (Goebel Karl) dat Kreiz hollen". “Da Gewel Karl ist selwa met kumm uh hat alles anginn‚ wie un wo dat Kreiz uffgestellt wieren soll. Am Owend hat us dann usa Pappen alles vazehlt, vowat dassa dat Kreiz uffstellen geloß hat":"Mein Pappen, da Hannes, also auera Großpappen, dea hot zwen Brieder, da Älscht woa da Nikel un da Jingscht da Matz. Da Nikel woa jung geheirat und hot do owen in usem Stick,im Stänbruch, dD Stän voa sein Haus gebroch un is dodabei tedlich vounglickt. Sein jung Frau hat aweil ganz mudagottseelenalän do gestann. Do hann sein Brieda zua gesat “Mia bauen dia dat Haus do hin. (Heute Haus Hoffmann) Dodavoa giwschde us dei Däl von dem Stick hinna usen zwai Heisan". “So hanset dann ach gemach". "Späda, han dann mia sechs Geschweschdan uf dat Grundstick‚ längs da Bärengaß, kinnen bauen". So errichtete christlicher Familiensinn im Jahre 1900 das Kreuz, das als Inschrift die Worte "Im Kreuz ist Heil", trägt. Durch Beschuss im zweiten Weltkrieg wurde das Kreuz beschädigt, so dass der obere Teil renoviert werden musste.
Früher Ecke Berg / Fraulauternerstrasse, heute Haus Nr.2 (Ambrosius Theobald)
An der Ecke Berg - Fraulauterner Straße, steht ein Kreuz, von dem der alte Johann Blaß (geb. 1889) zu berichtete: “Eich kann mich noch gutt dran arinnan, dass mein Pappen, Muddan Hannes genannt. (1855 geb.) mol änes Dages zu mia gesat hot:"Geh, spann mol de Kuh an, ma fahren bei de Gewel Karl (Goebel Karl) dat Kreiz hollen". “Da Gewel Karl ist selwa metkumm uh hat alles anginn‚ wie un wo dat Kreiz uffgestellt wieren soll. Am Owend hat us dann usa Pappen alles vazehlt, wowat dassa dat Kreiz uffstellen geloss hat": "Mein Pappen, da Hannes, also auera Großpappen, dea hot zwen Brieder, da Älscht woa da Nikel un da Jingscht da Matz. Da Nikel woa jung.geheirat und hot do owen in usem Stick, im Stänbruch, de Stän voa sein Haus gebroch un is dodabei tedlich vounglickt. Sein jung Frau hat aweil ganz mudagottseelenalän do gestann. Do hann sein Brieda zua gesat “Mia bauen dia dat Haus do hin. (Heute Haus Hoffmann) Dodavoa giwschde us dei Däl von dem Stick hinna usen zwai Heisan". “So hanset dann ach gemach". "Späda, han dann mia 6 Geschweschdan uf dat Grundstick‚ längs da Bärengaß, kinnen bauen".
So errichtete christlicher Familiensinn im Jahre 1900 das Kreuz, das als Inschrift die Worte "Im Kreuz ist Heil", trägt.
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Kreuz am Pfarrhaus
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Dieses Kreuz wurde von Kaplan Mühlhausen gefertigt und zeigt Jesus mit den Fischern als diese zu Menschenfischern wurden. Das Segelkreuz ist eindeutig und gewollt als Kreuz zu erkennen. Darum gehört auch diese Arbeit in diese Kategorie. Das Werk wurde bei Renovierungsarbeiten zerstört.
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Die ersten Apostel
Es geschah am See Genezareth. Während die Leute ihn bedrängten und das Wort Gottes hörten, sah Jesus zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Da stieg Jesus in eines der Boote, und zwar in das von Simon und bat ihn, etwas vom Ufer wegzufahren. Nachdem Jesus sich gesetzt hatte, lehrte er die Leute von Boot aus. Nachdem er zu Ende geredet hatte, sagte er zu Simon: "Fahrt hinaus, wo es tief ist, und werft dort eure Netze aus zum Fang." Simon gab als Antwort: "Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch abgemüht. Nichts haben wir gefangen. Aber auf deine Anweisung hin werde ich die Netze hinunterlassen." Er tat es, und da fingen sie eine derart riesige Menge von Fischen, dass ihre Netze beinahe zerrissen. Sie winkten ihren Partnern in dem anderen Boot, daß sie mit ihnen zupacken sollten. Diese kamen, und sie füllten beide Boote, bis sie fast zu sinken drohten. Als Simon Petrus das sah, sank er vor Jesus auf die Knie und sagte: "Geh weg von mir, weil ich ein sündiger Mensch bin, Herr." Der enorme Fang der vielen Fische hatte nämlich ihn und alle, die mit ihm waren, mit Schrecken erfüllt. Dazu gehörten auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Partner von Simon waren. Da sagte Jesus zu Simon: "Fürchte dich nicht. Von jetzt an wirst du Menschen fischen." Nachdem sie die Boote an Land gezogen hatten, verließen sie alles und folgten ihm nach. (Lukas 5, 1-11)
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Kreuz an Schwinns Gärtchen
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Das „Schwinns – Kreuz“ in der Laurentiusstraße
Wie im 17./18 Jahrhundert möglich, konnte eine reiche Familie in den Napolianischen Kriegen einen familienfremden Ersatzmann als Soldaten stellen. So tat es auch die Familie Schwinn. Der von ihnen gestellte Man fiel, und zum Gedenken an ihn stiftete die Familie ein Kreuz. Das ursprüngliche Kreuz, das in einem kleinen Gärtchen stand, ist verloren gegangen.
Bei der Renovierung der Kreissparkasse wurde ein neues Kreuz am Giebel des Hauses integriert.
Flur 6, Parz.Nr.:1311/4
Bis vor einigen Jahren stand dort, wo heute die Kreissparkasse ist, eine Kreuzanlage. Man nannte dieses Kreuz das Kreuz an Schwinns Gärtchen. Das Kreuz mit dem "Corpus Christi" auf einem Sockel stehend, hatte eine Höhe von über zwei Metern. Es war nach Osten in Richtung des Oberdorfes ausgerichtet. Das Kreuz war flankiert von zwei Bäumen und das Ganze war eingefriedet von einem Gitterzaun aus Gusseisen. In früheren Zeiten diente diese Kreuzanlage als Altar bei den Fronleichnamsprozessionen. Nach dem 2. Weltkrieg stellte man die Prozessionsaltäre seitlich des Kreuzes auf. Die Kreuzanlage war Privatbesitz der Familie Schwinn, der das angrenzende Anwesen seit mehr als 300 Jahren ge hört. Das Kreuz und seine Umgebung wurde von der jeweiligen Generation unterhalten und gepflegt. In welchem Jahr das Kreuz aufgestellt wurde, wissen wir nicht; doch der Anlass, der zur Errichtung der Kreuzanlage führte, ist uns bekannt. Der vor einigen Jahren verstorbene Gastwirt Johann Schwinn erzählte eine seit vielen Generationen überlieferte Version dieser Geschichte. "In früheren Zeiten, so Johann Schwinn, konnten begüterte Familien einen "Ersatzmann" stellen, wenn der Landesfürst Soldaten brauchte und ein Angehöriger der eigenen Familie einberufen wurde. So habe auch die Familie Schwinn zur Zeit Napoleons einen Ersatzmann gestellt, als einer ihrer Angehörigen Kriegsdienst leisten sollte. Das geschah natürlich auf freiwilliger Basis und der Ersatzmann wurde gut bezahlt. Das Schicksal wollte, dass dieser "Ersatzmann" im Felde den Tod fand. Die Familie Schwinn errichtete zu seinem Andenken dieses Kreuz." Soweit die Angaben von Johann Schwinn. Es war in der Tat nichts Ungewöhnliches, in früheren Zeiten einen "Ersatzmann" für einen Angehörigen in Kriegszeiten zu stellen. Zwischen dem "Ersatzmann" und der ihn verpflichtenden Familie wurde ein Vertrag abgeschlossen, der alle finanziellen Dinge genau regelte. Bei Abschluss des Vertrages erhielt der "Ersatzmann" ein Handgeld und nach Ablauf seiner Dienstzeit den ausgemachten Betrag. Außerdem musste an den Landesherrn eine bestimmte Summe entrichtet werden. Im Fa11e‚ dass der "Ersatzmann" den Tod fand, kam der Restbetrag den nächsten Angehörigen zugute. Die Praktiken des Loskaufens vom Militärdienst zu Napoleons Zeiten waren durch einen ministeriellen Befehlt geregelt. Aber auch schon im 18. Jahrhundert, unter den lothringischen Herzögen‚ war es begüterten Familien erlaubt, einen "Ersatzmann" zu stellen. Im Falle der Familie Schwinn soll dieser Mann namens Daniel von Schwarzenholz gestammt haben. Die Ausrichtung des Kreuzes nach Osten, also Richtung Schwarzenholz, könnte dies bestätigen. Da dieses Kreuz nach den napoleonischen Kriegen, also nach 1815 errichtet wurde, war sein Erbauer der damalige Ortsvorsteher Johannes Schwinn, der von 1815-1848 die Geschicke unseres Dorfes lenkte. Er war der erste Ortsvorsteher unter preußischer Verwaltung. Das Kreuz, das wir heute an der Giebelseite der Kreissparkasse sehen, soll uns erinnern an die Kreuzanlage, die viele Jahre hier in der Mitte unseres Dorfes ihren Platz hatte.
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Kreuz auf Hoh Mark
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Das Kreuz ist wohl ein sogenanntes Grenzkreuz, zumal der Begriff „Mark“ gleichbedeutend ist mit Grenze.
In früheren Zeiten wurden vielfach Kreuze als Grenzmarkierung benutzte, ist es möglich, dass dieses Kreuz zu dieser Zeit erstellt wurde. Das Kreuz auf der "Hoh Mark", steht auf der Grenze was ein Indiz hierfür sein könnte. Der Name "Mark", der eigentlich Grenze oder umgrenztes Gebiet bedeutet, weist gleichfalls darauf hin. Bemerkenswert ist auch, dass das Kreuz auf "Hoh Mark“, das Kreuz in der "Nauwies" und das "Kreuz am Ensdorfer Wald" (Sandberg) auf einer Linie, d.h. der Grenzlinie stehen.
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Kreuz bei der Laurentiuskapelle
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Westseite neben dem Eingang der Laurentiuskapelle
Gemarkung Hülzweiler, Flur 3 Parz. Nr. 262/3Pastor Wies beauftragte in den Kriegsjahren des ersten Weltkrieges Herrn Karl Goebel einen Steinsockel für das alte Missionskreuz (von früheren Missionen) das in der Laurentiuskapelle stand, anzufertigen. So wurde es im Jahre 1916 an der Westseite neben dem Eingang der Kapelle aufgestellt. Es trägt die Inschrift:
"Errichtet zur Ehre Gottes im Kriegsjahr 1916"
Als Symbol des Krieges wurde im Sockel unten links ein eisernes Kreuz eingraphiert. Nach der Erneuerung lautet die heutige Inschrift:
"Zur Ehre Gottes errichtet im Kriegsjahr 1916 unter Pastor Wies erneuert 1985 unter Pastor Briesel "
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Kreuz in der Nauwies
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verschiedene Quellen:
Man nimmt an, dass das Kreuz Mitte des 16. Jahrhunderts als Grenzkreuz zwischen den Besitztümern der Klöster Wadgassen und Fraulautern errichtet wurde, nach dem sich die Äbtissin von Fraulautern und der Abt von Wadgassen jahrhundertelang über den Grenzverlauf in dem damaligen Waldgebiet gestritten hatten.
Das Kreuz wurde 1994 von der Gruppe „Lauftreff „ renoviert.
Flures "Nasslängt“ auf Felsacke, Hülzweiler Flur 4
Wenn man den Feldweg unterhalb des ehemaligen Fahrschulgeländes Weber in Richtung Ensdorfer Wald geht, so findet man nach einigen Metern im Wald, zwischen Erlen und Büschen versteckt, ein altes Kreuz. Der Volksmund nennt es das Kreuz in der "Nauwies". Diese Lagebezeichnung stimmt so nicht, denn die Auwiesen‚ wie es eigentlich heißen sollte, liegen einige hundert Meter entfernt am Lochbach. Der Standort des Kreuzes ist der Waldrand des Flures "Nasslängt“ auf Felsacker. Das Kreuz hat eine Höhe von etwa zwei Metern (heute muss ein kjleinerer Nachfolger da stehen) und ist in den Formen und Materialien unserer Tage gestaltet. Es ist aus zementartigem Terrazzoguss hergestellt und steht auf einem zweiteiligen Sockel von vierzig Zentimetern. Das Kreuz ist ohne "corpus" und in einem sehr schlechten Zustand. Wenn nicht in naher Zukunft sich hilfreiche Menschen, dieser Anlage annehmen, wird sie bald verschwunden sein und somit als Zeugnis unserer dörflichen Vergangenheit verloren gehen. Das Kreuz in seiner jetzigen Gestalt ist sicher kaum hundert Jahre alt und ist eine Erneuerung des alten Kreuzes an seiner angestammten Stelle. Wir wissen nach der Überlieferung, dass dieses Kreuz seit uralter Zeit hier seinen Platz hat, wann es jedoch er richtet wurde und was der Anlass hierzu war, darüber kann nur vermutet werden. Wegekreuze finden nur selten Erwähnungen in alten Urkunden und Akten. Je älter ein Kreuz, desto mehr sind wir auf Ereignisse angewiesen, die sich an der Stelle abspielten, an der es errichtet wurde. Was das Kreuz in der "Nauwies" angeht, so bietet der Standort eine Fülle von historischen Begebenheiten, die wir urkundlich belegen können. Der Ensdorfer Wald setzte sich im Mittelalter über den Flur Felsacker‚ der Gräth und dem heutigen Nußholz bis zur Strasse zwischen Hülzweiler und Schwalbach fort. Man nannte diesen Wald "auf Nießholz". Dieser Wald wird schon in den ersten Akten des Klosters Wadgassen im Jahre 1152 erwähnt. Wo heute der Flur Felsacker ist, lagen zu dieser Zeit zwei Höfe, die dem Abt von Wadgassen gehörten. Auch in der sogenannten Lateranurkunde von 1197 wird dieses "Allod" (Grundbesitz) in -Wilre- also Hülzweiler aufge führt. Als später das Kloster Fraulautern in der Besitz des Dorfes -Wilre- (Hülzweiler) gelangte, entbrannte ein jahr hundertelanger Streit um diesen Wald und seine angrenzenden Wiesen. In den Regestenbänden des Klosters Wadgassen finden wir eine Urkunde aus dem Jahre 1312, die über einen Vergleich zwischen dem Abt und der Äbtissin berichtet bezüglich des Waldes Nießholz. Wir lesen in einer mit dem Datum vom 22.4.1346 versehenen Urkunde über die Nutzungsrechte im Wald, soweit sie das Kloster Fraulautern betreffen. Der Abt in Wadgassen und die Äbtissin von Fraulautern gelangen hier zu einer vorläufigen Übereinkunft. (Junk Regesten N. 1446). Im "Hülzweiler Weistum V. 1513" wird der Wald und seine Um gebung ebenfalls genannt. Nach dem 30-jährigen Krieg ent brannte der Streit erneut. Am 16. September 1661 erschien der Abt Philip Gretsch von Wadgassen persönlich in Schwalbach‚ um eine Zeugenbefragung bezüglich der Grenzen zwischen dem Kloster Fraulau tern und Wadgassen vorzunehmen. Eine Einigung wurde aber auch damals nicht erzielt. Da man in früheren Zeiten vielfach Kreuze als Grenzmar kierung benutzte, ist es möglich, dass unser Kreuz zu dieser Zeit erstellt wurde. Das Kreuz auf der "Hoh Mark", ebenfalls auf der Grenze stehend könnte ein Indiz hierfür sein. Der Name "Mark", der eigentlich Grenze oder umgrenztes Gebiet bedeutet, weist gleichfalls darauf hin. Bemerkenswert ist auch, dass das Kreuz auf "Hoh Mark“, das Kreuz in der "Nauwies" und das Kreuz am Ensdorfer Wald (Sandberg) auf einer Linie, d.h. der Grenzlinie stehen. Auch die Legende hat sich der Stelle wo unser Kreuz steht angenommen. Man erzählt, dass ein gottloser Verwalter hier mit seinem Pferd im Moor versunken sei, als er betrunken, vom Kloster Wadgassen kommend, nach Hause ritt. Diese Schauermär hat natürlich keinen historisch nachweisbaren Hintergrund, sie sollte aber ihren Platz in der Sagen- und Legendenwelt unserer Heimat behalten. Vieles gäbe es noch über die Umgebung des Kreuzes zu berichten, dies soll einer späteren chronistischen Arbeit vorbehalten bleiben.
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Kreuz Laurentiusstrasse 80
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An der Hauptstraße im Garten vor den Häusern der Geschwister Puhl steht ein Holzkreuz, das nach dem 2. Weltkrieg von Herrn Nikolaus Lauer (Franzen Nikel) neu angefertigt und von dem Anlieger, Herrn Nikolaus Schmitt (genannt da Schitz) errichtet wurde. Vor diesem Kreuz stand eins etwas näher an der Straße, das aber im Jahre 1940 wegen Straßenerweiterung und Ausbau des Bürgersteiges zurückgesetzt wurde. Es trug die Jahreszahl 1891. Doch schon früher, bevor das alte Bauernhaus von den Vorfahren der Geschwister Puhl im Jahre 1878 gebaut wurde, stand ein Kreuz auf diesem Grundstück. Seine Herkunft ist also schon sehr alt; leider ist nicht mehr zu erfahren, weshalb es errichtet wurde.
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Kreuz Loewestrasse 2
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Urichs Heiligenhäuschen in der Fraulauterner Straße
Das Häuschen mit Kreuz wurde 1876 errichtet. Es zeigt die „mater dolorosa“. Man nimmt an, dass es eine Stiftung des früheren Hauserbauers war, weil er ein Kreuz beim Umbau des Hauses entfernt hatte und danach der Giebel des Hauses mehrfach ohne ersichtlichen Grund eingestürzt war.
Leider wurde das Häuschen von dem neuen Besitzer entfernt. Nur noch ein Überrest des Kreuzes ist zu erkennen.
Aus dem Pfarrboten:
Das Heiligenhäuschen in der Fraulauterner Straße : Schon aus der Überschrift können wir entnehmen, daß die kleine sakrale Anlage am Haus der Familie Urig in der Fraulauterner Straße etwas Besonderes in der Reihe unserer Wegekreuze ist. Die Bezeichnung "Wegekreuz" trifft in diesem Falle nicht zu. Die kleine Nische am Giebel dieses Hauses ist das, was wir im Sinne der "Volkskunst" als “Heiligenhäuschen" bezeichnen. In einer überdachten Wauernische mit Schutzgitter steht in den meisten Fällen die Madonna oder die Figur eines Heiligen. In unserem Heiligenhäuschen sehen wir die "Mater Dolorosa" die Schmerzhafte Muttergottes. Über dem Häuschen ist am Giebel noch ein Kreuz angebracht. Heiligenhäuschen mit einer solchen Darstellung sind oft zur Erinnerung an ein Unfallgeschehen errichtet worden. Die Überlieferung berichtet uns, dass im Jahre 1876 beim Umbau dieses Hauses ein Kreuz am Giebel entfernt wurde. Der neu erbaute Teil des Hauses aber sei mehrmals eingestürzt, ohne jeden ersichtlichen Grund. Daraufhin habe der Bauherr gelobt, ein Heiligenhäuschen zu bauen, wenn das Werk nun doch gelingen sollte. Der Bau wurde vollendet, und das Mauerwerk hielt. Der Bauherr hielt sein Wort und errichtete das Heiligen häuschen mit einem Giebelkreuz. Die Überlieferung mag uns wahres berichten, denn die Darstellung der schmerzhaften Gottesmutter wurde sehr oft zur Erinnerung an Unfälle benutzt. Heiligenhäuschen mit der "Mater Dolorosa“ sind relativ selten in unseren Landen, noch seltener ist ein solches Bildnis innerhalb einer geschlossenen Ortschaft zu finden. Unser "Heiligenhäuschen" ist ein wahres Kleinod der sakralen Volkskunst und wird seit Menschengedenken in dankenswerter weise von der Familie Urig erhalten und gepflegt. Die kleine Anlage ist Zeugnis einer Frömmigkeit, die man früher wie selbstverständlich in unseren Dörfern darstell te. Mögen auch spätere Generationen dieses Zeugnis unserer Dorfgeschichte erhalten.
Anmerkung 2013: Leider ging der letzte Wunsch nicht in Erfüllung. Beim Umbau in ein Eiscafé/Pizza wurde das Kleinod entfernt.
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Kreuz Mühlenstraße
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Kreuz in der früheren Mühlenstraße (Dürerstraße)
Das Kreuz wurde 1770 von dem 1.Müller in Hülzweiler, Peter Strauß aus Saarwellingen errichtet. Es stand damals am früheren Fußpfad zur früheren Kirche. Die Gründe für die Errichtung sind nicht bekannt. Es mag sein, dass es gestiftet wurde, weil die Mühle mit Hilfe des Klosters errichtet wurde.
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Mahnmal an die Lebenden
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verschiedene Quellen:
Am 4. März 1960 beschloss der Gemeinderat Hülzweiler die Errichtung eines Krieger-Ehrenmals. Das Mahnmal soll an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnern. In der Sitzung am 30.11.60 wurde der Platz am Kapeller Wald für das Krieger-Ehrenmal bestimmt. Das Gutachten wurde von Herrn Professor Siegle, Saarbrücken erstellt. Nach langem hin und her wurden am 5.8.66 die Arbeiten für das Krieger-Ehrenmal an die Fa. Geimer, Roden, vergeben.
Das Ehrenmal am Kapeller Wald Dies Ehrenmal ist zum Gedenken an die Opfer des 1. Und 2. Weltkrieges auf Veranlassung des letzten Bürgermeisters von Hülzweiler, Walter Becker, nach Plänen des In Hülzweiler geborenen Architekten Klaus Hoffmann errichtet worden. Eine Gedenkplatte aus Bronze trägt die Inschrift:
Zum Ehrenden Gedenken an die Opfer der Kriege.
1914-1918
1939-1945
Zur Mahnung an die Lebenden Hat die Gemeinde Hülzweiler diese Stätte errichtet.
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Mariengrotte am Pfad nach Ensdorf
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Die Grotte in der heutigen Form ist 1946 entstanden.
Ihre Ursprünge aber gehen bis ins Mittelalter zurück. Über viele Jahrhunderte hinweg soll dort ein Hirtenrastplatz gewesen sein. Dort führte auch der Weg nach Ensdorf vorbei. Dieser Platz war von jeher ein Ort der Marienverehrung. Besonders im Marienmonat Mai wird diese Stätte oft besucht.
Mariengrotte "In der Au" vor Ensdorfer Wald
Flur 8, Parz.Nr. 375/1, 537/377, 538/377Marien - Gebetsstätte Am Lochbach
“In der Au", steht heute eine Grotte, um die sich folgende Legende rankt: Eine Bauersfrau‚ die Früchte zur Abtei Fraulautern brachte, sah hier zwei dunkie Gestalten, die nichts Gutes im Sinne hatten. In ihrer Angst flüchtete sie in den Wald und ge1obte der Gottesmutter ein Bildstöckei wenn sie ihr helfe. Ihr Gebet wurde erhört. Der Wa1d nahm sie auf und verbarg sie vor den Augen der Strolche. Die Frau hielt ihr Versprechen, er richtete ein Bildstöckei zu Ehren der Mutter von der immerwährender Hilfe. Der Waid wurde gerodet, geblieben sind die schützenden Eichen mit dem Marienbi1d. Oft sind seitdem hilfesuchende Menschen zu ihr gepilgert und haben es zur Grotte ausgebaut. Zahlreiche Danktaflin für Erhörung wurden hier angebracht. Die Grotte wurde nach dem Kriege neu errichtet.
Das Bildstöckel mit dem Heiligen Josef wurde 1988 von einer ABM-Gruppe renoviert.
Dieses Bildstöckel mit dem hl. Josef wurde nach dem Krieg neu errichtet und hat seinen Standort neben der Grotte.
Inschrift:
Errichtet
zu Ehren des
Heiligen Josef
Heiliger Josef
bitte für uns
Weitere Renovierungen liefen und der Wald ist Mittlerweile auch wieder gewachsen.
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Mariengrotte am Weg zur Freilichtbühne
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Die Mariengrotte am „Kapeller Wald“
Die Entstehungsgeschichte dieser Grotte ist sehr kurios. In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges hat dort ein deutscher Desserteur ein Scheingrab angelegt, seinen Helm und seine Erkennungsmarke an ein von ihm aufgestelltes Holzkreuz gehängt und ist dann verschwunden. An gleicher Stelle errichtete man 1946 eine Gebetsstätte zu Ehren der „Mater terra admirabilis.“
Als man den Soldaten Mitte der 50-er Jahre in das neue Soldatengrabfeld auf dem Friedhof umbetten wollte, und man keine Leiche fand, kam der Betrug heraus. Der Mann lebte damals gesund und munter in Mainfranken. Die Gedenkstätte ist geblieben. Sie wird gepflegt und von vielen Spaziergängern besucht.
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Pest Kreuz
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Standort: Kappeslängt auf der Hild, Flur 2 (heute ist nichts mehr davon zu erkennen)
Der mündlichen Überlieferung zufolge stand ein Stück außerhalb des Ortes in Richtung Saarwellingen ein altes Kreuz. Das Kreuz ist seit Menschengedenken verschwunden und nieman kann seine genaue Form oder Aussehen beschreiben. Über den Standort wurde in der Vergangenheit viel ge rätselt, und man konnte sich auf einen genauen Punkt dies bezüglich nicht einigen. Uber einstimmend erzählten jedoch die “Alten” das Kreuz habe im Bereich ”Kuhnacker-Lehmkaul" gestanden. Man habe dieses Kreuz das “Pestkreuz“ genannt im Gedenken an schwere Zeiten, in denen unser Dorf von Seuchen und an-deren Drangsalen heimgesucht worden sei. Welchem Zeit ab schnitt unserer Dorfgemeinschaft dieses Kreuz genau ge widmet ist, ist nicht zu bestimmen. Von Seuchen wird aus dem 30-jährigen Krieg berichtet, aber auch in späteren Jahrhunderten wurde unsere Heimat wiederholt von Epidemien wie Pest, Cholera oder Typhus überzogen. So lesen wir in alten Chroniken aus den Jahren 1666 und 1699 von Krankheit und Not in unserer Gegend. Auch im achtzehnten Jahrhundert, zu Zeiten der Erbfolge kriege wurde unsere Heimat von Seuchen heimgesucht. Es gibt im Saarland mehrere sogenannte “Pestkreuze“, aber kaum eines dieser sakralen Denkmäler stammt aus dem Mittelalter. Die meisten sind nach 1700 errichtet worden, so wahrscheinlich auch das “Pestkreuz“ von Hülzweiler. Man hat sich oft gefragt, warum man dieses Kreuz so weit außerhalb des Ortes aufgestellt habe, an eine Stelle wo es vom Dorf her nicht einmal zu sehen war. Die Menschen der damaligen Zeit glaubten mit der Errichtung dieser Kreuze Not und Elend von ihren Wohnstätten fernhalten zu können. Sie stellten sie weit von ihren Häusern auf, in der Hoffnung, das Unheil und Missgeschick von ihrem Dorf fern bleibe. In vielen Fällen stellte man das “Pestkreuz“ auch in die Richtung, von der man wusste‚ dass von dort früher einmal Pest und ähnliches Unheil gekommen war. Wo genau stand nun das alte “Pestkreuz“ von Hülzweiler? Auf einer alten historischen Karte, die zwischen den Jahren 1803 und 1820 gefertigt wurde, ist ein ein Kreuz einge- zeichnet, von dem angenommen werden kann‚ dass es unser ”Pestkreuz“ ist. Die Stelle liegt am Feldweg zwischen Lehmkaul und dem heutigen Industriegebiet Kuhnacker. Es ist ungefähr die Stelle wo man den Standort des alten Kreuzes vermutet hat. Bei der historischen Karten, auf dieses Kreuz entdeckt wurde, handelt es sich um eine topographische Aufnahme rheinischer Gebiete durch französische lngenieurtopographen unter Oberst Tranchot 1803-1813 und durch preußische Offiziere unter Generalmajor Frhr. von Müffling aus den Jahren 1816-1820. Die Originale befinden sich in der Staatsbibliothek in Berlin-Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Karten wurden vor einigen Jahren neu aufgelegt. Sie beinhalten eine ganze Reihe interessanter Hinweise, die unseren Ort betref- fen. Dass dieses Kreuz auf einer von Offizieren gezeichneten Karte eingetragen ist, lässt vermuten, dass es weithin sichtbar war. Es könnte sich also um ein sogenanntes “Hochkreuz“ ge- handelt haben. Hochkreuz errichtete man auf Bergeshöhen oder an erhöhten Stellen. Sie wurden meist von Gemeinden, nicht von Einzelpersonen erstellt. weithin sichtbar sollten sie an Geschehnisse er- innern, die für alle Bewohner bedeutsam waren. Das ”Pestkreuz“ von Hülzweiler ist längst verschwunden, doch die Erinnerung an dieses Zeugnis unserer Vergangenheit hat Generationen überdauert.
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Pfarrer Josedf Schmitz Kreuz beim DRK Gästehaus
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Altes Friedhofskreuz in der Talstraße
Das alte Friedhofskreuz ist nach mündlichen Überlieferungen das Grabkreuz des Pfarrers Josef Schmitz, der während des Preußischen Kulturkampfes Seelsorger in unserem Ort war. Im Jahre 1887 erlag er, als einer der Ersten, der damals grasierenden Typhusepidemie.
Das Kreuz steht heute im Hofe des DRK – Gästehauses für Kurzzeit – und Tagespflege.
Das alte Friedhofskreuz in der Talstraße wo heute das Haus für Kultur und Sport sowie das DRK-Wohnheim stehen, war früher der alte Friedhof und bis 1837 die ehemalige Pfarrkirche. Der Friedhof wurde vor dem letzten Weltkrieg eingeebnet, und die alte Kirche diente bis 1937 als "Spritzenhaus". Beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses nach dem letzten Krieg wurde das alte Friedhofskreuz in der Straßenseite des Hauses aufgestellt. Man hatte das alte Kreuz zur Erinnerung an die alte Kirche und den Friedhof zunächst an seinem Standplatz belassen. Beim Bau der Talstraße musste das Kreuz versetzt werden. Es wechselte mehrmals seinen Platz, bis es nach dem letzten Kriege relativ lange einen Standplatz erhielt. Nach der mündlichen Überlieferung ist dieses alte, ehrwürdige Kreuz das Grabkreuz des Pfarrers Joseph Schmitz, der von 1872 — 1887 Pfarrer in Hülzweiler war. Joseph Schmitz wurde am 19.01.1840 in Trier geboren. Nach seinem Studium empfing er am 26.08.1865 die Priesterweihe im Dom zu Trier. Er wurde Kaplan in Spiesen und später in Ehrang. Nach s einer Kaplanzeit wurde er zunächst Pfarrer in Faha. Am 01.10.1872 wurde Joseph Schmitz Pfarrer in Hülzweiler, wo er fast 15 Jahre wirkte. Seine Amtszeit in Hülzweiler fiel in eine für die Kirche sehr schwere Zeit. Es war die Zeit des sogenannten “Kulturkampfes". Nach dem deutsch—französischen Kriege 1870/71 erließ die preußische Regierung eine Reihe von Gesetzen und Verfügungen, die einen schroffen Eingriff in das organisch gewachsene Verhältnis zwischen Kirche, Staat und Schule bedeuteten. Das neue Schulaufsichtsgesetz schloss die Geistlichen von ihrer bisherigen Tätigkeit in den Schule aus. Die Schulaufsicht oblag nun den A staatlichen Organen. Das sogenannte "Maulkorbgesetz", der Kanzelparagraph, verbot den Geistlichen eine öffentliche "Erörterung" staatlicher Angelegenheiten. Die Tätigkeit der Ordensleute wurde eingeschränkt, lediglich die Orden die der ausschließlichen Krankenpflege dienten, ließ man unbehelligt. Der Bischof von Trier‚ Mathias Eberhard, wurde inhaftiert und mußte vom O6. März bis zum 31. Dezember 1874 ins Gefängnis. Er mußte seine Standhaftigkeit wie viele andere Geistlichen 4 schwer büßen. Diese schwere Zeit dauerte bis 1887, bis die Friedensgesetze eine Einigung herbeiführten. In dieser schweren und entbehrungsvollen Zeit war der Pfarrer Joseph Schmitz ein treuer Priester und Seelsorger, der fest zu seinem Bischof und seiner Kirche stand. Als er im Jahre 1872 die Pfarrei übernahm, hatte Hülzweiler 1254 Einwohner, welche alle katholisch waren. Er verwaltete die Pfarrei in vorbildlicher Weise und hatte mit den Ortsbehörden ein gutes Verhältnis. Die Ortsvorsteher Mathias Strauß und Peter Jungmann, die während seiner Tätigkeit in Hülzweiler amtierten, standen fest zu ihrem Pfarrer und der Kirche. Leider war der Gesundheitszustand des Pfarrers Joseph Schmitz nicht der beste. Als in den Jahren 1881 — 1885 Seuchen in unserer Heimat auftraten (Typhus), erkrankten viele Einwohner von Hülzweiler. Aus den Jahren 1887/88 werden viele Erkrankungen in Lebach, Saarwellingen, Hülzweiler und Gisingen gemeldet. Am 14.04.1887 ist Pfarrer Joseph Schmitz gestorben. Er wurde nur 47 Jahre alt. Es ist zu vermuten, dass er einer der ersten Typhustoten in Hülzweiler war. Die Typhusseuche, die im Jahre 1893 in unserem Ort ihren Höhepunkt erreichte, forderte in diesem Jahre 31 Tote und 275 schwer Erkrankte. Das alte Friedhofskreuz in der Talstraße erinnert an einen aufrechten Priester, an eine schwere Zeit, aber auch an Standfestigkeit und Mut in der Stürmen der Zeit.
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Revolutionskreuz
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"Revolutionskreuz" am Weg zur Freilichtbühne
Das "Revolutionskreuz" steht bei den Eichen rechter Hand Richtung Freilichtbühne. Das ist eines der ältesten Standorte eines Wegkreuzes. Hier wurden Sagen zufolge im Dickicht des Waldes während de Dreißigjährigen Krieg Messen gefeiert, Kinder getauft und Ehen geschlossen.
An dieser Stelle soll während der Französischen Revolution der Pfarrer von Hülzweiler, Nikolaus Leistenschneider, der seines Amtes enthoben worden und geflüchtet war, weiter gewirkt haben. Von den Jakobinern verfolgt, soll er außerhalb des Ortes, an dieser Stelle die Menschen zum Gebete versammelt haben.
Hülzweiler in der französischen Revolution
Über Herkunft und Ursprung des schlichten Holzkreuzes an der Freilichtbühne gibt es in Hülzweiler verschiedene Versionen. Viele Legenden und Geschichten hat uns der Volksmund überliefert. Sie umranken die Stelle im Schachen, wo das alte Holzkreuz seit Menschengedenken steht. Man erzählt von einem Einsiedler, der dort gelebt haben soll, oder von einem Priester, der in Kriegszeiten und Kirchenverfolgung hier Zuflucht gesucht habe. Wie fast immer haben die alten Geschichten und Legenden einen tieferen Sinn und sind Spuren und Hinweise, die uns der Wahrheit näher bringen. Nachforschungen über das alte Kreuz haben folgendes erbracht: Als im Jahre 1789 die französische Revolution aus brach, gehörte unser Dorf zum Staatsgebiet Frankreichs. Nach dem Tode des Herzogs Stanislaus Lesczysinski im Jahre 1766, wurde Lothringen französisch und somit überzogen auch die wirren der französischen Revolution unsere Heimat. In seinem Buch über die Abtei Fraulautern berichtet der Heimatforscher R.Rehanek über die letzten Tage der Abtei, als die Herrschaft der Jakobiner Not und Schrecken über Saarlouis und seine Umgebung brachte. Die Äbtissin und ihre Stiftsdamen mussten über Nacht fliehen, die Kirchen wurden zum Teil verwüstet und die Priester verfolgt. Die Priester wurden gezwungen, einen Eid auf die gottlose Regierung abzulegen. Wer diesen Eid verweigerte, wurde des Landes verwiesen, oder sogar hingerichtet. In diesem Zusammenhang berichtet Rehanek auch von einem Priester aus Hülzweiler, der diesen Eid verweigerte und fliehen musste. Er verweist auf eine Notiz im Pfarrarchiv in Dillingen, wo von einem Pfarrer Nikolaus Leistenschneider aus Hülzweiler aus dem Jahre 1794 berichtet wird. Soweit R. Rehanek. Uber den Pfarrer Nikolaus Leistenschneider wurde folgendes ermitteln: Derselbe ist im Jahre 1753 in Saarlouis‚ als Sohn des Michael Leistenschneider und der Katharina Klein geboren. Michael Leistenschneider, also der Vater unseres Pfarrers war der Besitzer der Papiermühle in Dillingen. Nikolaus Leistenschneider wurde 1783 Pastor in Hülzweiler. Seine Großmutter Anna Barbara geb. Stein, führt ihm jahrelang den Haushalt.Im Hülzweiler Kirchenbuch gefunden wurde ein Auszug gefunden, in dem über ihr Begräbnis in Hülzweiler aus dem Jahre 1790 berichtet wird. Der Pfarrer Nikolaus Leistenschneider war in Hülzweiler sehr beliebt. Als man ihn zur Eidesleistung auf die französische Revolutionsregierung zwingen wollte, floh er nach dem benachbarten reichsdeutschen Schwarzenholz. Heimlich kehrte er aber immer wieder nach Hülzweiler zurück, hielt Gottesdienste ab und taufte Kinder. Die Stelle, wo heute das alte Holzkreuz steht, soll der Ort gewesen sein, an der er die Gläubigen im Gebet versammelte. Nach der Hinrichtung des Königs 1793, wurde die Verfolgung der Priester noch ärger. Pfarrer Leistenschneider konnte sich nur in Verkleidung oder bei Nacht in unser Dorf wagen. Im Jahre l794 wurde er von einer französischen Streife im Schachen‚ in der Nähe seiner heimlichen Treffpunkte, gestellt und angeschossen. Verwundet konnte Pfarrer Leistenschneider fliehen. Lange Zeit blieb er verschollen. Nikolaus Leistenschneider kehrte nicht mehr nach Hülzweiler zurück. In der alten ”Wallraffschen Kartei” ist zu erfahren, dass er im Jahre 1810 als kranker Mann nach Saarlouis kam und dort am 26.7.1817 starb. Das Schicksal des Hülzweiler Pfarrers ist keine Legende. Sein Name ist in der von Andre Deiyn aus Metz verfassten “Liste des emigres‚ deportes et condamnes du dep. de la Moselle, 1929 Bd. Ä Nr. 2187”. Andre Deiyn berichtet in diesem Werk über Personen, die zur Zeit der französischen Revolution emigrierten oder ein anderes schweres Schicksal zu erleiden hatten. An der Stelle wo Pfarrer Leistenschneider verwundet wurde, errichtete die Pfarrgemeinde nach den napoleonischen Kriegen ein Holzkreuz, das an den aufrechten Gottesmann Nikolaus Leistenschneider erinnern soll. Das Kreuz wurde mehrmals von der Gemeinde erneuert. Über Nikolaus Leistenschneider und das Kreuz im Schachen wäre noch so manches zu berichten, da der Volksmund uns viele Geschichten und Legenden hinterlassen hat. Sie zu erforschen und zu deuten, soll einem späteren Zeitpunkt überlassen sein.
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Schwalbacher Kreuz Taubenstraße
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Schwalbacher Kreuz ende der Taubenstraße nahe Hülzweiler.
Das alte Schwalbacher Friedhofskreuz in der Taubenstraße knapp hinter der Hülzweiler Banngrenze in der Taubenstraße wurde das Kreuz vor 80 Jahren durch den Schwalbacher Bergmann Wilhelm Philippi errichtet, mit dem er Gott für die gesunde Heimkehr seiner Söhne aus dem 1. Weltkrieg danken wollte. 1944/45 wurde das Kreuz durch Artilleriebeschuss stark beschädigt. Pastor Hellbrück sorgte für seine Erneuerung , und in den 80er Jahren wurde das Holzkreuz mit dem Korpus des alten Schwalbacher Missionskreuzes geschmückt, das bis dahin an der Schwalbacher Kirchenmauer , zum Friedhof hin seinen Platz hatte.
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Soldaten Kreuz
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Soldaten-Kreuz Gabelung Schwarzenholzer Straße Nr. 66 Kapellenweg (Anwesen Familie Michel)
Als dieses Kreuz im Zuge von Wegeausbauarbeiten abgerissen wurde, hat ein Hülzweiler Bürger in dankenswerter weise das Kreuz gerettet und bis heute aufbewahrt.
Das Kreuz an der Straße nach Schwarzenholz : An der Straßengabelung der Schwarzenholzer Straße vor der Laurentiuskapelle stand früher ein Wegkreuz. Erst nach dem letzten Kriege musste es wegen Straßenneubaues der neuen Zeit weichen. Das Kreuz aus Holz war von der gleichen Art wie die Wege kreuze am Sandberg und am Lauterbornweiher. Dies läßt darauf schließen, dass es nach 1800 aufgestellt wurde. Doch ganz sicher ist dieses Kreuz nicht zum Gedenken an Ereignisse aus dieser Zeit errichtet worden. In früheren Zeiten soll ein Steinkreuz hier gestanden haben, und erst viel später, als dieses baufällig und verfallen war, habe man ein Holzkreuz aufgestellt. Alte Leute haben immer wieder erzählt, es sei das älteste Wegekreuz in Hülzweiler überhaupt. Es sei einige Zeit nach dem 30 jährigen Krieg gebaut worden. Diese Angaben können natürlich heute nicht überprüft werden und doch ist die Stelle, wo unser Kreuz stand, ein Ort mit historischer Vergangenheit. Schon vor dem 30jährigen Krieg fand an dieser Stelle der Laurentiusmarkt statt, von dem schon 1513 berichtet wird. Der alte "Schmittes Weiher" reichte damals bis zu der Stelle, wo unser Holzkreuz stand. Er wird der "Kapellen weiher“ genannt, und die Quelle, die ihn speiste‚ war der "Jungfernsprung", die Quelle des Rodenackerbrunnens. Der Name Jungernsprung weist in die vorchristliche Zeit zurück, da das Volk noch an Quellgottheiten glaubte. Die mündliche Überlieferung gibt uns folgende Version über die Entstehungsursache des Kreuzes. "Als im Jahre 1635 im 30jährigen Kriege die Truppen des kaiserlichen Generals Gallas unsere Heimat verwüsteten, haben sich hier in undurchdringlichen Dornenhecken Menschen versteckt gehalten. Als die Soldaten abzogen‚ haben.die Ge retteten gelobt, später ein Gedenkkreuz zu errichten.“ Auch die Sage hat sich mit der Stelle beschäftigt, die einst der Standort unseres Kreuzes war. Als die Schweden im vorgenannten Kriege unser Land ver wüsteten, fiel auch die Kapelle in Schutt und Asche. Ein unbekannter Mann habe jedoch das alte Gnadenbild der "Drei Mareien" gerettet und versteckt. Viele Jahre später wurde das verschwundene Bild in einem alten Haus, das abgerissen wurde, entdeckt. In feierlicher Prozession trug man das Bild in die Kirche. Doch tags darauf war das Bild verschwunden, und man fand es in einer Rosenhecke in der Nähe der Kapelle. Man trug es zurück zur Kirche. Doch auch diesmal fand man am anderen Morgen das Bild in dieser Hecke. Daraufhin gelobten die Bürger von Hülzweiler‚ die Kapelle wieder aufzubauen, um so dem Bild seinen angestammten Platz wiederzugeben. An der Stelle, wo man das Bild in der Hecke fand, errichtete man ein Kreuz und begann mit dem Wiederaufbau der Kapelle. Daraufhin blieb das Bild in der Kirche und wurde 1735 in der neu erbauten Kapelle aufgehängt. So berichtet die Sage, die wir in mehreren Heimatbüchern des Saarlandes in ausführlicher Beschreibung nachlesen können. In seinem Buch "Die Sagen der Saar“ widmet der bekannte Schriftsteller Lohmeyer ein Kapitel dieser Wildrosenhecke von Hülzweiler. Der frühere Lehrer von Hülzweiler‚ Claus Schmauch, hat ebenfalls eine schöne Geschichte über diese Stelle geschrieben. Auch Franz Braun von Hülzweiler berichtet über eine “Volkssage" bezüglich dieser Hecke, an der man später ein Kreuz errichtete. Als dieses Kreuz im Zuge von Wegeausbauarbeiten abgerissen wurde, hat ein Hülzweiler Bürger in dankenswerter weise das Kreuz gerettet und bis heute aufbewahrt.
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Weihbischof Gerhard Jakob Kreuz
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