Haus der Familie Urig, Löwestraße Nr.2
Aus dem Pfarrboten:
Das Heiligenhäuschen in der Fraulauterner Straße : Schon aus der Überschrift können wir entnehmen, dass die kleine sakrale Anlage am Haus der Familie Urig in der Fraulauterner Straße etwas Besonderes in der Reihe unserer Wegekreuze ist. Die Bezeichnung "Wegekreuz" trifft in diesem Falle nicht zu. Die kleine Nische am Giebel dieses Hauses ist das, was wir im Sinne der "Volkskunst" als “Heiligenhäuschen" bezeichnen. In einer überdachten Mauernische mit Schutzgitter steht in den meisten Fällen die Madonna oder die Figur eines Heiligen. In unserem Heiligenhäuschen sehen wir die "Mater Dolorosa" die Schmerzhafte Muttergottes. Über dem Häuschen ist am Giebel noch ein Kreuz angebracht. Heiligenhäuschen mit einer solchen Darstellung sind oft zur Erinnerung an ein Unfall geschehen errichtet worden. Die Überlieferung berichtet uns, dass im Jahre 1876 beim Umbau dieses Hauses ein Kreuz am Giebel entfernt wurde. Der neu erbaute Teil des Hauses aber sei mehrmals eingestürzt, ohne jeden ersichtlichen Grund. Daraufhin habe der Bauherr gelobt, ein Heiligenhäuschen zu bauen, wenn das Werk nun doch gelingen sollte. Der Bau wurde vollendet, und das Mauerwerk hielt. Der Bauherr hielt sein Wort und errichtete das Heiligenhäuschen mit einem Giebelkreuz. Die Überlieferung mag uns wahres berichten, denn die Darstellung der schmerzhaften Gottesmutter wurde sehr oft zur Erinnerung an Unfälle benutzt. Heiligenhäuschen mit der "Mater Dolorosa“ sind relativ selten in unseren Landen, noch seltener ist ein solches Bildnis innerhalb einer geschlossenen Ortschaft zu finden. Unser "Heiligenhäuschen" ist ein wahres Kleinod der sakralen Volkskunst und wird seit Menschengedenken in dankenswerter weise von der Familie Urig erhalten und gepflegt. Die kleine Anlage ist Zeugnis einer Frömmigkeit, die man früher wie selbstverständlich in unseren Dörfern darstellte. Mögen auch spätere Generationen dieses Zeugnis unserer Dorfgeschichte erhalten.
Das Häuschen mit Kreuz wurde 1876 errichtet. Es zeigt die „mater dolorosa“. Man nimmt an, dass es eine Stiftung des früheren Hauserbauers war, weil er ein Kreuz beim Umbau des Hauses entfernt hatte und danach der Giebel des Hauses mehrfach ohne ersichtlichen Grund eingestürzt war.
Redaktionelle Anmerkung 2013: Leider ging der letzte Wunsch nicht in Erfüllung. Beim Umbau in ein Eiscafé/Pizza wurde das Kleinod entfernt.