Unsere neue Kirche 1909

(Bericht: Heinz Bernard)

Bild von Josef Ney, Künstler aus Fraulautern

Nachdem die Frage des Baugeländes durch eine Schenkung seitens der Gemeinde geklärt war, stand dem Baubeginn einer neuen Kirche nichts mehr im Wege. Am 20. 09.1908 wurde der Grundstein gelegt. Sie wurde unter Beibehaltung des unteren Teiles des alten Turmes um die vorhandene alte Kirche gebaut. Nachdem Chor und Kreuzschiff zuerst fertig gestellt waren, wurde diese abgerissen und das brauchbare Material beim Neubau verwandt. Schon im Spätherbst 1909 geschah die Einweihung durch Herrn Dechant Kees aus Saarwellingen. Das neue Gotteshaus mit den Ausmaßen 44,98 m x 21,66 m war geplant mit 924 Sitz- und 476 Stehplätzen. Die Kosten für den Rohbau betrugen 130 000 Mark. Die breite, wuchtige Fassade wird von drei Portalen durchbrochen. Der dreistöckige Glockenturm wird von einem Zwiebeldach gekrönt und von zwei kleineren Helmtürmen flankiert. Das mächtige zweistöckige Hauptschiff, das getragen wird von schweren viereckigen Pfeilern, die gleichzeitig die beiden Seitenschiffe abtrennen, endet in der halbrunden Apsis des Chores. Diese Innenaufteilung der Kirche lässt die Form des Andreaskreuzes erkennen. Jeweils zwei romanische Fenster mit einer Höhe von 2,70 m und einer Breite von 1,58 m durchbrechen die Außenwände der Seitenschiffe, und die vier riesigen, 5,50 m x 1,80 m großen Fenster im Querschiff erhellen das Gotteshaus. Die gesamte Inneneinrichtung wurde durch Kollekten sowie Spenden von kirchlichen Vereinigungen, Privatpersonen und Familien finanziert.

Der reichgegliederte, 9,50 m hohe und 4,50 m breite Barockaltar ist schlechthin das Schmuckstück der Kirche. Auch die beiden Seitenaltäre, der Marien- und der Josefsaltar sind in ihrem Aufbau eine Wiedergabe des dreistufigen Hauptaltars. Zu diesen drei Meisterwerken der Altarbaukunst gehört auch die neubarocke, reichverzierte Kanzel. Man war von den Arbeiten Karl Dörrs aus der Saulgauer Kunstanstalt so angetan, dass er auch den Auftrag für die beiden schweren Beichtstühle erhielt.

Beim Einsturz des Kirchendaches durch Granattreffer in den Kriegsjahren 1944/45 wurden die vier herrlichen Deckengemälde der Gebrüder Schaffroth aus Aachen sowie viele weitere Kunstwerke zerstört. Nach der notdürftigen Instandsetzung des Gotteshauses und der Errichtung eines Notdaches konnte man das Weihnachtsfest 1945 in einem abgetrennten Raum feiern. In den folgenden Jahren war die Kirche infolge der Renovierungs-  und Umgestaltungsarbeiten, die erst im Jahre 1981 abgeschlossen waren, immer wieder eine Baustelle.  

(Weitere Informationen über den Bau der Kirche, über den Umbau, die Orgel, die Glocken, das neue Deckengemälde sowie die neuen Fenster finden sie im Kirchenführer der Pfarrkirche Hülzweiler sowie in der Schriftenreihe „Mein Heimatort Hülzweiler“, besonders Heft 18.)